Fischverhalten

Tipps für den eigenen Koi-Teich im Garten

Koi-Fische gehören zu den beliebtesten Zierfischen der Welt. Wer sich die schönen Cousins der Karpfen anschaffen möchte, braucht aber jede Menge Platz und die nötige Bereitschaft sich um die Tiere zu kümmern. So schön sie auch sind, die Fische benötigen eine gute Handhabung, damit sie lange leben und farbig strahlen. Hier sind die wichtigsten Informationen für die Anschaffung eines Koi-Teichs im eigenen Garten.

Was genau sind Kois?

Koi ist eine Abkürzung für das japanische Wort Nishikigoi. Wörtlich übersetzt heißt es Brokatkarpfen. Er ist eine in Japan entstandene Zierzucht des Karpfens. Von dort aus verbreitete sich die Haltung, nachdem er ein Statussymbol der Adeligen geworden war. 

Kois werden bei einer guten Pflege bis zu 60 Jahre alt. Wer sich die Fische anschafft, sollte deshalb langfristig denken. Sie können bis zu einem Meter lang werden und 20 Kilogramm wiegen. Da die Fische in Verbänden leben, braucht man mindestens fünf Koi-Fische, um eine artgerechte Haltung zu bieten. Die Koi-Fische brauchen also einen ausschweifenden Teich: Pro Fisch sollte man mit 1.500 Litern Wasser rechnen.

Die Planung des Koi-Teichs

Einen Koi-Teich selber bauen ist nicht unmöglich, aber man sollte einige Faktoren beachten, damit sich die Tiere wohlfühlen und lange leben.

Größe und Standort

Da wir mit mindestens 5 Koi-Fischen rechnen, brauchen wir 7.500 Liter Teichwasser. Insgesamt planen wir deshalb mit circa 30 Quadratmetern der Gartenfläche, die mit dem Teich belegt werden. Damit die Zierkarpfen den Winter überleben, sollte der Teich an mindestens einer Stelle rund 1 ½ Meter Tiefe bieten. Dort brauchen sie nicht viel Platz, deshalb muss auch nicht der ganze Teich so tief sein.

  • Koi-Fische sollten im Teich überwintern. Das Umsetzen in Aquarien bedeutet viel Stress für die Zierfische, die im schlimmsten Fall sterben.

Die 30 Quadratmeter für den Standort des Teichs passen am besten an einen Ort, der den Tag über zeitgleich Sonne und Schatten abbekommt. Wechselt volle Sonnenbestrahlung mit vollem Schatten, wechselt auch die Wassertemperatur häufiger, was die Tiere stresst.

Die beste Temperatur für das Wasser liegt bei:

  • Frühjahr: 15 °C bis 18 °C
  • Sommer: 20 °C bis 25 °C
  • Winter: über 3 °C

Teichbecken, Teichfolie oder GFK-Set

Nachdem die Position und die Tiefe des Teichs geplant sind, muss man sich entscheiden, ob man ein Teichbecken mit Wanne, einer Teichfolie auskleidet oder eine GFK Beschichtung umsetzt.

  • Teichwanne | Die Wanne besteht aus Kunststoff mit Glasfaserverstärkung und kommt in verschiedenen Größen und Bauweisen, die auch maßgefertigt werden können.
  • Teichfolie | Die Teichfolie aus Kunststoff ist weich und kann sich deshalb an alle Formen anpassen. Hier muss man genügend Folie einplanen, um wirklich alle Maße des Teiches abzudecken.
  • GFK | Die Beschichtung mit Glasgelege samt Epoxid- und / oder PU-Decklack ist langlebiger als eine Folie und bietet höhere Flexibilität bei der Umsetzung.

Die Teichwanne ist einfacher zu verlegen. Dafür ist sie aber auch teurer, vor allem in der maßangefertigten Version. Die Teichfolie ist kostengünstiger, benötigt aber auch mehr Aufwand und Fertigkeiten, denn bei ihr können Falten in der Folie für Verschmutzung sorgen. Durch hochwertige 2-Komponenten Epoxidharz-Systeme in Verbindung mit Glasfasern und optional PU-Decklack für eine GFK-Teich-Beschichtung lassen sich individuelle sowie faltenfreie Teiche gestalten. Die Farben, welche nach RAL wählbar sind, wirken brillant und weisen eine hohe Beständigkeit auf. Die Umsetzung ist zwar etwas aufwendiger als bei einer Teichwanne, die nur platziert wird oder Folien, die foliert werden, dafür ist die Qualität und die Außenwirkung deutlich besser als bei den anderen Systemen.

Ein geeignetes Filtersystem

Die Wasserqualität ist wichtig für die Gesundheit der Fische. Die Auswahl passender Pflanzen hilft dabei, das Wasser natürlich zu filtern und Sauerstoff zu kreieren. Da die Koi-Fische Allesfresser sind, braucht man robuste Pflanzen.

Zusätzlich sollte man einen oder ab größeren Teichen mehrere Filter anschaffen. Die richtige Filterpumpe filtriert effektiv Verschmutzungen aus dem Wasser.

Den Koi-Teich anlegen

Nach der Planung und der Anschaffung der notwendigen Materialien geht es an den Bau:

Teichgrube ausheben und Teichboden glätten

Es hilft, einen Minibagger anzuschaffen, um die Grube auszuheben. Dabei gestaltet man mehrere Stufen inklusive der 1,5 Meter tiefen Überwinterungszone. Ist sie ausgehoben, entfernt man störende Elemente wie Wurzeln und Steine und glättet den Boden. Im Anschluss kann man die Rohre für das Pumpensystem verlegen.

Danach streuen wir zuerst eine Schicht mit Sand aus, die mit einem Teichvlies oder einer Wurzelschutzfolie abgedeckt wird. Anschließend kann die Teichwanne eingesetzt oder die Teichfolie installiert werden. Zuletzt wird der Bodenablauf des Filters an die tiefste Stelle des Teiches verlegt.
Sollten Sie sich für eine GfK-Teichbeschichtung entscheiden, sind feste, mineralische, leicht poröse Untergründe optimal.

Wasser einfüllen

Um zu testen, ob das Becken dicht ist und der Pumpenkreislauf funktioniert, füllt man das Becken erst zu einem Drittel mit Wasser. Dem gibt man einige Tage Ruhe, um zu sehen, ob alles funktioniert. Wenn alles dicht ist und die Pumpe läuft, kann der Teich gefüllt werden.

Jetzt, da das Wasser sein Gewicht ausübt, kann man die Kapillarsperre errichten. Dafür nutzt man beispielsweise übrige oder zusätzliche Teichfolie. Die Sperre bildet eine Barriere zwischen dem Teichwasser und dem Rasen. Hat das Wasser Kontakt zu dem Boden, wird es sonst nach und nach aus dem Teich in die Erde gezogen. 

Die Bepflanzung

Die Umrandung des Teiches kann dem eigenen Geschmack entsprechen. Ziergräser oder Bambus bieten sich thematisch an. Vorsicht bei den weitreichenden Bambuswurzeln, sie können Teichfolie zerstören. Schwimmpflanzen helfen nicht nur der Wasserqualität, sondern bieten auch Verstecke vor der Sonne. Zarte Pflanzen können den Fischen zum Opfer fallen.

Den Koi-Teich pflegen

Ein Filtersystem und Pflanzen helfen dabei, ein gesundes Biotop zu halten. Währenddessen sollte man Laub und Algen oder sonstige Verunreinigungen mit einem Netz oder Skimmer entfernen. Wer diese Verschmutzung verhindern möchte, kann ein feines Netz über dem Teich spannen. Das schützt die Fische zudem vor Tieren.

Die Wasserqualität sollte regelmäßig geprüft werden. Besonders wichtig sind die Grenzwerte für Ammoniak, Ammonium, Nitrat, Nitrit und Kupfer. Passt die Pflege, muss man das Wasser allerdings nur einmal im Jahr wechseln. Auch die Bepflanzung sollte mindestens einmal im Jahr gekürzt werden.

Im Winter gehen die Fische in Winterruhe. Jetzt stören und füttern wir sie nicht mehr. Auch den Rest des Jahres über sollte man die Zierkarpfen nicht zu stark füttern, da sie nicht aufhören zu fressen, wenn sie voll sind, sondern erst, wenn keine Nahrung mehr da ist.

Fazit

Koi-Fische sind wunderschöne Zierkarpfen, die viele Menschen gerne halten würden. Wer sich mit den Eigenschaften des Tiers auseinandergesetzt hat und die notwendige Pflege bieten kann, sollte mindestens fünf von ihnen kaufen. Diese brauchen einen Teich mit rund 7.500 Litern Wasser auf 30 Quadratmetern Fläche. Ein halbschattiger Standort ist der beste. Passende Pflanzen und Filter sorgen für ein gesundes Wasser, das mit manueller Pflege optimiert wird.